Die „Ergänzenden Methadonprogramme” („Überbrückungssubstitution”, „EMP-Frauen” und „Meta-EMP“) wurden Anfang der 90 er Jahre in Bremen eingerichtet für Opiatabhängige, die mit den Anforderungen einer niedergelassenen Arztpraxis große Schwierigkeiten haben, schwer behandelbar sind und bei denen die Regelversorgung nicht mehr greift.
Durch die hier vorhandene Integration medizinischer und psychosozialer Betreuung wird eine intensive Betreuungsdichte ermöglicht. Die medikamentengestützte Drogenhilfe der comeback gGmbH in Form der Methadon-Substitution ist ein Angebot für drogengebrauchende Konsument:innen, die ihren Wohnsitz in Bremen haben und nicht als “wartezimmerfähig” bzw. “verabredungsfähig” gelten und oftmals keinen Substitutionsplatz in einer niedergelassenen Arztpraxis finden. Der Auftrag besteht darin, die schweren gesundheitlichen und sozialen Risiken bei Drogenabhängigen zu verringern, mit dem Ziel, über die Substitutionsbehandlung und die enge psychosoziale Begleitung, in Verbindung mit einer Tagesstrukturierung, die Klien:innen zu Therapie und Ausstiegschancen zu motivieren und auf eine schnellstmögliche Integration in die Regelversorgung hinzuwirken. Durch die interdisziplinär arbeitenden Teams und die unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen des ergänzenden Methadonprogramms der Überbrückungssubstitution, dem EMP-Frauen und dem Meta-EMP werden medizinische, psychiatrische, sozialarbeiterische und therapeutische Perspektiven aufeinander abgestimmt, um so ein umfassendes Behandlungs- und Betreuungskonzept vorzuhalten.
Generelle Voraussetzungen für die Aufnahme in die Substitutionsprogramme:
- Erfüllen der rechtlichen Voraussetzungen (BTMG, BtMVV, BUB-Richtlinien)
- In der Regel Volljährigkeit, mindestens 2-jährige Opiatabhängigkeit
- Mitwirkungspflicht/ Motivation an der Entwicklung von Compliance zu arbeiten
- Zugehörigkeit zur Zielgruppe
- Wohnort Bremen
Das Ergänzende Methadonprogramm der comeback gGmbH ist aufgegliedert in:
- Überbrückungssubstitutuion (Substitution i.d.R. bis zu 6 Monate)
- Frauen-EMP (Frauenspezivisches Angebot)
- Meta-EMP (Männerspezivisches Angebot)
Die Verweildauer im EMP-Frauen und im Meta-EMP ist in der Regel zeitlich nicht befristet. Die Behandlung endet hier nach Stabilisierung der Patient:innen, wenn der spezifische enge Behandlungs- und Betreuungsbedarf (PSB), den die EMPs bieten, nicht mehr benötigt wird. Die Weitervermittlung erfolgt in der Regel zu niedergelassenen Substitutionsärzt:innen, wenn eine sogenannte „Praxisfähigkeit“ wieder erlangt ist, oder in andere Einrichtungen des stationären und ambulanten Drogenhilfesystems. In den Substitutionsbereichen arbeiten Mitarbeiter:innen unterschiedlicher Professionen wie Ärzt:innen, Krankenpfleger:innen, medizinische Fachangestellte, Sozialpädagog:innen oder Psycholog:innen zusammen. Die Mitarbeiter:innen arbeiten als interdisziplinäres Team. Für die medizinische Versorgung stehen unsere Ärzt:innen und unser Medizinisches Personal zur Verfügung; die psychosoziale Begleitung und Betreuung wird von unseren Dipl. Sozialpädagog:innen und Sozialarbeiter:innen durchgeführt. Die Teams führen regelmäßig Teamsitzungen durch und nehmen an Supervisionen und Fortbildungen teil.